Der Leiter des Partnerprojekts der Eine-Welt-Gruppe in Duékoué/Côte d’Ivoire nutzte im Rahmen seines Europaaufenthalts die Gelegenheit, zwei Tage in Köln zu verbringen und sich mit den Mitgliedern der Gruppe zu treffen und Rodenkirchen kennen zu lernen.
Auf dem Programm standen neben informellen Gesprächen mit den
Gruppenmitgliedern eine gemeinsam mit Pfarrer Nüsser zelebrierte Messe in St. Maternus am Sonntag, eine Führung durch Alt St. Maternus sowie ein gemeinsames Mittagessen auf der Albatros mit den Mitgliedern der Gruppe.
Pater Carlos umriss bei dieser Gelegenheit noch einmal die organisatorischen Bedingungen des von der Gruppe regelmäßig unterstützten Projekts:
Das CPAR (Centre Professsionel Artisanal et Rural) bietet folgende Ausbildungsberufe an:
Näherin, Feinbäcker/in, Schlosser/in, Elektriker/in.
Die Ausbildung dauert 3 Jahre, Feinbäckerei nur 2 Jahre.
Die Teilnehmer/innen sind zwischen 14 und 20 Jahren alt.
Abschlussprüfung:
- CAP (certificat d’aptitude professionnelle) , staatliche Prüfung.
oder - CQP ( certificat de qualité professionnelle) nicht staatlich, informell , für
diejenigen, die ein niedriges Niveau haben (z.B. wenn sie in den CPAR als
kommen)
240 Schüler (Juni 2016).
Die Schüler/innen kommen aus den umliegenden Dörfern und wohnen in Duékoué,
Zimmer bei Familie, Bekannten.
Schulgeld: 150€/Jahr
Nach der Ausbildung machen sie ein Praktikum in einem Unternehmen. Es ist schwierig in
Duékoué solche Unternehmen zu finden. Die Lehrer sind oft ehemalige Schüler. In Duékoué ist es schwer geeignete Lehrerinnen zu finden.
Der Leiter der Werkstatt (Elektrik, Mechanik usw.) verdient etwa 200,00 € /Monat. Lehrer sind sozial- und rentenversichert. Der Staat bezahlt zwar besser, aber sehr unregelmäßig, was Streiks hervorruft.
Die Salesianerschwestern (Haus nebenan) führen die Nähklasse und die Feinbäckerei. Sie
unterhalten 2 Mädchenheime 50 Plätze, für Mädchen, die die verschiedenen Schulen in Duékoué besuchen.
Ein Jungenheim mit 50 Plätzen wird von den Salesianern geleitet.
Das Salesianer Zentrum unterhält eine Plantage mit 4,5 ha Kautschuck-, 2 ha Kakao-, und 1,5 ha Kaffeeanbau. Die Schüler, die im Salesianerheim wohnen, helfen in der Plantage und verdienen so Taschengeld. Außerdem werden Küken gezogen, die nach 6 Wochen mit einem Gewinn von 20% wiederverkauft werden.
Die Malaria existiert noch, aber ein auf Pflanzenbasis (artemisia) hergestelltes und aus China importiertes Medikament verspricht Gutes. Außerdem hat die Regierung ein Programm zur Reduzierung der Malaria auf die Beine gestellt.
Duékoué mit 80 000 (?) Einwohnern ist von vielen kleineren Dörfern umgeben, wo Bauern mit Erfolg Kautschuk, Kakao und Kaffee anbauen. Die 2 Patres haben 90 (!) katholische Gemeinden zu betreuen. Die entfernteste ist etwa 40 km von Duékoué, die Straßen schlecht, manchmal unpassierbar.